Freitag, 29. August 2014

Unter'm Birnbaum, oder so ähnlich - Nawaris Coursing Debut



Wie schon auf meinem Blog berichtet, hat Nawari seit Ende Juli ihre Cousringlizenz. Nach dem Erwerb der Lizenz besprach ich mich mit Liz, wo diesen Sommer noch geeignete Coursings stattfinden würden. 
Irgendwann teilte sie mir mit, dass sie in Trautskirchen zum Coursing gemeldet hat und sie mich mitnehmen könnte. Super Gelegenheit dachte ich mir! Also meldete ich Nawari zu Ihrem Debut…

Der Haken an der Sache: Ich musste irgendwie wieder nach Hause…. Mit Gepäck und Hund…. Aber hey… was solls.
Im Vorfeld bot Astrid – Cennas Besitzerin - uns an bei ihr zu übernachten, da sie nur einen Steinwurf vom Coursinggelände entfernt wohnt. 


Liz und ich sind am Samstagmorgen von Meerbusch mit Nawari , Chanua und Dahri im Gepäck los gefahren. Am Samstag war in Trautskirchen auch eine Ausstellung, an der Stephan und Oliver Eberhardt mit Amal Hayati Nuri al Baida, einer Halbtunesierin und D’Amira Nuri al Baida, Nawaris Cousine, teilgenommen haben. Amal gefällt mir nach wie vor sehr gut , erinnert mich ebenfalls an Zaphira und Amira, die ich so noch nie genau betrachten konnte, beeindruckte mich durch ihr bildhübsches Gesicht. Die Ausstellung fand auf einer Obstbaumwiese statt. Alte Apfel- und Zwetschgenbäume standen zwischen den Ringen. Urig und heimelig war ebenfalls das angrenzende Galeriekaffee mit mehreren Galerieebenen und leckerem Essen! Ich habe noch nie ein so schönes Ausstellungsgelände gesehen! Das Coursinggelände lag ebenfalls direkt neben den Bäumen an einem Hang mit steilem Gefälle.

Astrid schaute dann auch rasch vorbei und wir nutzten dieZzeit um mit Eberhardts zu reden und die Hunde zu begutachten. Nawari freute sich außgesprochen Astrid wieder zu sehen !
 

 Nachdem wir unsere Hundepässe und Lizenzkarten abgegeben hatten ging es zu Astrid nach Hause zum Abendessen. Auf dem Weg durch die schöne, bayrische Landschaft zeigten sich alte Apfelbäume, idyllische Waldflächen und kleine, schon uralt aussehende Dörfer.
 

 Zuerst besichtigten wir Patricia Lauers aktuellen Wurf von Sheik el Arab. Ein rein schwarzer Wurf mit sage und schreibe 14 Welpen! Ich kam mit dem zählen und mit dem identifizieren nicht hinterher!!! Eine wirklich wilde Bande !

Bei Astrid Zuhause erwartete uns erst einmal das Begrüßungskomitee von Cenna und seinem Kumpel Jadid. Cenna der alte Charmeur nutze die Gelegenheit sich von mir so richtig durchknuddeln zu lassen! Danach gab es für uns ein leckeres Abendessen mit der ganzen Familie und anschließenden, nette Fachsimplereien. Um uns die Anfahrt etwas leichter zu machen, notierte uns Astrid die genauen Daten. 

Am nächsten Morgen wurde ich von Astrids self made super leckerem Müsli versorgt, welches ich wirklich fantastisch fand! Irgendwas mit Leinöl , Quark etc. – Einfach genial !!

Einlieferungsschluss für das Coursing war 8 Uhr. Und Liz wollte pünktlich kommen. Dumm nur, dass Astrid sich verschrieben hatte und wir lange Zeit gerade aus fuhren und Liz sich immer mehr wunderte wo wir waren… Ein kurzer Anruf bei Astrid genügte um den Fehler zu finden. Wir kamen allerdings in Zeitdruck und so drückte Liz aufs Gaspedal. Wir fuhren in rasantem Tempo über die menschenleere Straße. Ich habe an diesem Morgen den Bedarf an Adrenalin für die nächste Woche gedeckt…

 Schlussendlich sind wir noch rechtzeitig auf dem Platz angekommen, haben einen Parkplatz gefunden und einen Kaffee getrunken. Die Laufzusammenstellungen für den ersten Durchgang waren wie folgt:
Chanua würde mit Tahuaras Baylah zusammenlaufen und Nawari mit Eydin SeS aus Tschechien. Fariba SeS, die nachgemeldet worden war lief alleine. 

Astrid ist pünktlich zu den Läufen eingetroffen und konnte sich somit alles in Ruhe anschauen.
Während des Laufes von Chanua und Baylah hatte jeder mal die Nase vorne, jedoch habe ich den Lauf nur flüchtig gesehen, kann also keine Beurteilung dazu geben.
Im Lauf mit Eydin, zeigte sich schon, dass Nawari noch eine Anfängerin ist. Sie lief nicht so schnell und musste erst die Kurvenradien und das Gelände abschätzen. Dafür lief sie dennoch sicher und hat am Ende glücklich den Hasen gekillt. 

Fariba, die den ersten Durchgang alleine lief, zeigte einen schönen Lauf, punktete durch ein rasantes Tempo und einer guten Portuion Jagdlust.

Nach der Pause hingen die Punkte des ersten Laufes aus. Fariba führte mit 54 Punkten, gefolgt von Chanua und Eydin punktgleich mit 50 Punkten, Baylah mit 48 und Nawari mit 47 Punkten.
Dafür, dass es Nawaris erster Lauf war, bin ich sehr zufrieden mit ihr!
 

 Im zweiten Durchgang liefen Chanua und Fariba zusammen. Sie liefen einen sensationellen Lauf und Chanua hatte trotz ihrer Größe immer die Nase vorne und zeigte sich höchst engagiert und erfahren!
 Alle waren sich einig - ein toller Lauf!
 

 Nawari lief alleine und ich habe gemerkt, dass sie etwas müde war. Die Tage davor waren für sie anstrengend und zudem ist sie noch scheinträchtig. Ihr fehlt noch die Erfahrung, die die anderen Teilnehmer eben doch durch Übung haben.
Aber wie ein altes Sprichwort besagt…Nur Übung macht den Meister!


 Die Siegerehrung zog sich wie ein Kaugummi in die Länge und es begann zu nieseln. Wer war wieder zum Schluss dran?! …. die Sloughis !!! 

5. wurde Nawari, Platz vier belegte Eydin, der sich im zweiten Lauf eine Zehenstauchung zuzog, Baylah und Chanua wurde je zweite und dritte, wobei punktgleich. Fariba gewann das Coursing, wobei objektiver Weise daran zu zweifeln ist, ob dieselbe Punktzahl wie im ersten Durchgang gerechtfertigt war.

Nach einem herbstlichen Abendessen bei Astrid erklärte Astrid mir, dass sie mich gerne um irgendwelche Eventualitäten zu vermeiden, zum Bahnhof fahren würde.

Liz und Astrid verabschiedeten mich vom Bahnhof und so bestieg ich das erste Mal einen Zug mit Hund!
Danke an dieser Stelle für deine Gastfreundschaft Astrid! Es war wirklich wunderbar!


Meine Rückfahrt mit dem Zug gestaltete sich zunächst einfach, da Nawari sich klaglos auf die mit Decken ausgelegte Bank legte und sich nicht bewegte, oder über die ganze Fahrt auch nur einen Ton von sich gab.
Die Schaffnerin war sehr freundlich und sagte nichts zu dem Hund. Bei einem stattlichen Preis von 95 Euro für mich und weiteren 42,50 für Nawari sollte man das meinen.
Trotzdem kam ich kaum zu Ruhe, immer in Erwartung, dass irgendwas passieren würde. Schon todmüde vom ganzen Tag, wurde das nicht angenehm. Als dann um ca. 12 Uhr ein Personalwechsel stattfand bekam ich es mit einem schmierigen, gönnerhaften Typen zu tun, der mit mir sprach als wäre ich zwölf, auf seine Aufforderung den Hund von der Bank zu tun - der Zug war fast leer- fragte ich, ob ich sie nicht für die letzte Stunde auf dem Sitz lassen könnte.
Aber nein…
Also Hund musste runter. Das arme, so liebe Mausi….

 Aber auch das klaglos und unkompliziert.

Als ich mich zwei Minuten vor der voraussichtlichen Ankunftszeit fertig machte, auch die Hundedecken zusammen gefaltet hatte und Nawari halb unterm Tisch und auf dem Gang lag, kam die Kollegin von Mr. Macho.

 Sie würde vorbei gehen wollen, ob ich den Hund nicht unter den Tisch tun könnte. Und sowieso, warum dieser große Hund keinen Maulkorb tragen würde. Sie hat sich aufgeregt wie ein kleines Kind. Und bis wohin ich denn fahren würde. Düsseldorf ok. Zuerst wollte ich Nawari unter den Tisch dirigieren, doch der sehr duldsame Hund hatte keine Lust mehr. 

Also Plan B… Damit die Frau vorbeigehen konnte, setzte ich mich auf den Sitz gegenüber und versuchte Nawari unter den Tisch zu locken. Erneuter Fehlversuch. Dann eben kurz auf den Sitz, damit die Frau „problemlos“ passieren konnte. 
Und dann ging es los...

Ihr Kollege hätte mir doch gesagt, dass ich den Hund nicht auf die Sitze lassen sollte. Auf meine langsam entnervte Antwort, dass ich dem folgegeleistet hätte und ich sie lediglich vorbei lassen sollte/ wollte, kam weiteres provokantes Gerede.
Als ich ihr ungehalten sagte, dass ich geschlagenen 42 Euro für den Hund bezahle und sie das mit dem vorbeigehen auch lassen könnte, wenn sie sich nicht dazu in der Lage fühlt und den Anblick eines für knapp 30 Sekunden auf dem Sitz verweilenden Hund nicht ertragen könnte.


Sie hat mir nur einen tödlichen Blick zugeworfen und ist an mir vorbeistolziert. Ich war so müde und fertig, dass diese Frau sofort an meiner inzwischen niedrigen Reizschwelle gekratzt hat.
 

 Ich bin so stolz auf Nawari, die ihre erste Zugfahrt mit Ruhe und einfach fantastisch gemeistert hat und bin überglücklich so einen gelassenen Hund zu haben!!!!! 

Kein Gejammer oder irgendein störendes Verhalten. Drei Stunden klaglos auf der Sitzbank und ebenso klaglos unterm Tisch. Der Hund ist einfach unschlagbar TOP! DANKE LIZ !!! 

Zuhause angekommen war ich froh in meinem Bett zu liegen und den Hund ebenfalls K.o. entspannt in seinem Korb zu wissen.

 Wetter….. APRILWETTER…. Regen….. Wind…. Sonne…. Und das im August!
 

Für Nawari hatte ich den in Köln gekauften Softshellmantel im Gebrauch!!!

Trautskirchen

Das kleine Galeriecafe

So hübsche Blumen!

Alterhrwürdig !

Eydin und seine Besitzerin

Der Startplatz im ersten Durchgang

Chanua und X'Dahri ihre Mutter

Das Coursingfeld


Eine sehr, sehr alte Salukihündin!

und immer noch bildhübsch!



So einen Ausdruck können nur alte Hunde haben!

Der Chihuhua im Kinderwagen  ...

Die Siegerpokale in Reih und Glied

Astrids Töchter- die Kletterkönige in Trautskichen ;)


Stände gab es auch ;)



Siegerehrung ...

Die ersten drei Damen ;)

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