Montag, 14. Juli 2014

What an event - the Coursing European Championship !

So, so ich bin - ganz offen gesagt - ein Wiederholungstäter. Als letztes Jahr die EM in Pouch beendet war, habe ich direkt nach gehorcht wo die nächste EM stattfinden würde.

Liz Antwort: Italien !

Ich kann mich an mein verschmitztes Grinsen heute noch erinnern. Wäre es nicht toll mitkommen zu dürfen..... Letztlich war es lange unsicher ob es tatsächlich zu dieser Reise kommen würde. Als Liz dann die Zusage gab, dass sie fährt und mich mit nimmt, war ich natürlich sehr glücklich !

Nicht nur, weil Italien in jeder Hinsicht IMMER eine Reise wert ist, sondern weil man auf der EM Bekannte aus ganz Europa trifft, die man ohne weiteres nicht zu Gesicht bekommt.
Leider ist Cenna aus dem rennfähigen Alter heraus, sodass wir Astrid leider nicht sehen konnten.... aber das holen wir bald nach !!!

Christine aus Wien wollte mit ihren beiden Buben C'Sahran und Y'Injah (meiner BIG-LOVE) anreisen, und da sie mir schon im März meinen Schnuckel vorenthalten hat, MUSSTE ich mitkommen. Zudem musste ich Liz meine mentale Unterstützung zusichern und ihren Hund fachgerecht warm laufen.
C'Sahran war als einziger Sloughi für Österreich nominiert worden.

Für die Fahrt nach Südtirol hatte Liz ca. 12 Stunden angesetzt. 930 Kilometer, quer durch Deutschland und Österreich bis nach Lavarone bei Trient. Diese Zeitkalkulation war durchaus realistisch, also ging es für uns Mittwoch früh um 7 Uhr morgens los.

Durch die Ebenen des Rheinlandes und die Hügel des Schwabenlands, über die Schwäbisch Alb und den Ausläufern der Alpen. Bis wir schließlich nach dem Fernpass in die beeindruckende Nebelwelt der Berge eingetaucht sind. Diese von wolkenumkränzten, mit Nebelschwaden durchzogenen, hohen Bergwipfel übten auf mich (uns) eine überwältigende Faszination aus!
Dabei war es etwas regnerisch und ich musste mir die tausenden Menschen vor Augen führen, die diese Berge auf gefährlichen Pässen und bei Wind und Wetter überquerten, und diese lebensgefährliche Unternehmung überlebt haben !

Und wir Weicheier sitzen in gemütlichen, klimatisierten Autos mit dicken Jacken im Gepäck und genug Winterspeck um im Zweifelsfall zu überleben und essen Schokolade - besonders leckere mit Kardamon.

Als wir nach ziemlich genau zwölf Stunden Fahrt müde, aber unheimlich glücklich unser Ziel, ein kleines familiengeführtes Hotel in Lavarone erreichten, konnte ich kein Auto mehr sehen!
Doch die Hunde mussten noch bewegt werden, und zur Akklimatisierung an die gegebenen Luftverhältnisse bot sich eine kleine Fahrradrunde an. Dumm nur, dass ich mit dem Mountainbike und Hunden an der Leine nicht klar kam. Ich als Hollandrad Freak... ich weiß Weichei...


Dennoch war der See um die Ecke eine ganz tolle Location zum laufen! Vor allem wenn er morgens früh noch mit Nebel überhaucht und kristallklar zwischen den Bäumen lag.
Später am Abend begaben wir uns in das Restaurant des Hotels und bestellten - hungrig wie wir waren - Essen. Ich dachte mir, als leichte Mahlzeit wäre Fisch ganz gut geeignet. Liz bestellte sich hausgemachte Nudeln. Wir beide taten uns dann am üppigen und vorzüglich ausgestatteten Vorspeisen- Salatbuffet gütig. Bis wir unser Essen kommen sahen..... 

Ich dachte erst ein anderer Tisch hätte das selbe bestellt. Ich bekam ZWEI Fischfilets auf einem extra Teller und einen Haufen Gemüse und Liz einen RIESIGEN Teller Nudeln mit Kaninchenragout. Wir hatten uns eben gerade an dem Salatbuffet ziemlich voll gegessen und ich für meinen Teil habe eine kleine Hauptspeise erwartet. Aber das Essen war einfach so brillant lecker das ich nichts liegen lassen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu kriegen. Mein voller Ernst ! Vor allem der Fisch war so godlike - einfach encroiable, dass es eine grenzenlose Verschwendung gewesen wäre auch nur einen Krümel liegen zu lassen.
Anschließend konnte man mich zwar die Treppen hochrollen - Liz übrigens genauso - aber ich habe selten so gut gegessen! Absolute Sterneküche!!!!!!!! ***** mindestens


Und wie man bestimmt vermuten kann, waren die restlichen Abende ähnlich gut.
Am nächsten Morgen ging es noch vor dem Frühstück zum besagten See. Diese Morgenluft und Atmosphäre ist einfach so wunderschön und im wahrste Sinne atemberaubend (zu wenig Sauerstoff - am Anfang jedenfalls). 

Das Frühstück war ähnlich atemberaubend, da die Brötchen, zusammen mit dem Kaffee, Schinken, Käse etc. einfach wundervoll waren. Und an dieser Stelle muss ich die eingelegten Pflaumen erwähnen... Ich habe noch NIE so gute Pflaumen gegessen! So.... herrlich.... ok mir gehen wieder die Adjektive aus....


Die Dame des Hauses versorgte uns zudem mit riesigen Lunchtüten- prall gefüllt mit allerlei Leckereien, Obst und Wasser.

Da sich kurze Zeit später herausstellte, dass es kein Käsemuseum aber einen tollen Honigladen um die Ecke gibt, wussten wir was nach dem Frühstück zu tun war! Im Honigladen musste ich mich natürlich erst einmal mit Honig aus Südtirol eindecken und Geschenke kaufen. Das angrenzende Honigmuseum, so teilte man uns mit, würde erst um 16 Uhr öffnen.

Was nun tun ?

Ich fragte in einem Mix aus Spanisch und Englisch ob es hier in der Nähe Sehenswürdigkeiten gäbe. Und tatsächlich meine Versuche brachten uns an ein Fort des Ersten Weltkrieges.
Zu Fuß ging es einen längeren Weg hoch zum Fort. Die beiden Hunde, Chanua und Dahri waren von den Gerüchen abseits der kleinen Mauer so fasziniert, dass Dahri wohl irgendwann einfach drüber gehopst wäre... Und dann auch noch diese kleinen Salamander und Geckos auf der Mauer... Faszination pur!

Das Fort selbst war nur für mich begehbar. Ich war seltsam berührt. Es war sehr feucht und kalt und allein bei der Vorstellung Wochen, gar Monate in diesem Betonkasten zu bleiben, schüttelt es mich noch jetzt.

Es waren einige Exponate ausgestellt und die einzelnen Räume hatten Bezeichnungen ihrer ursprünglichen Verwendung an den Wänden.


Zitate aus Tagebüchern machten mich ziemlich betrübt. Die Hoffnungslosigkeit dieser Leute die beispielsweise tödlich verwundete junge Männer in meinem Alter vor sich auf den Tischen liegen hatten und das Wissen um das kommende Schicksal mit sich trugen, einfach grausam. Soldaten die ihre Kameraden an Typhus oder anderen Krankheiten verloren. Permanenter Beschuss. Rostende Treppen auf denen Menschen noch vor einem Jahrhundert voller Angst hoch gerannt sind, um aus den Luken auf den Feind zu blicken.

Dies inmitten einer so wunderbaren, endlos scheinenden Landschaft war Gänsehaut erregend.
Besonders der Ausblick von gerade diesem Aussichtspunkt war der schönste der ganzen Reise. Dies macht es schwer sich vorzustellen, wie an eben jenem Punkt Menschen, die ihr ganzes Leben vor sich hatten, in kleinen Scharmützeln erschossen wurden.
Das an jenem Fleckchen Erde wo ich voller Faszination die "Orchidee" fotografiert habe, vor hundert Jahren ein Soldat erschossen wurde, die Erde angereichert hat und die Orchidee deshalb so prächtig gediehen ist ?!

Naja, so viel dazu.

Als es nach 16 Uhr war, begaben Liz und Ich uns zu dem Honigmuseum.
Zu Beginn wurde ein kleiner Dokumentationsclip gezeigt, der mir den Umgang mit den Exponaten erleichtert hat. Es ging um die Honigproduktion und im Allgemeinen ein paar Fakten zu Bienen und Imkern.
Anschließend ging es zu den Exponaten. Es war wirklich beeindruckend! Bienenstöcke aus dem 17. - 19. Jahrhundert aus ganz Europa waren dort zusammengestellt! Top erhalten lieferten sie einen fantastischen Einblick in die verschiedenen Traditionen und Handhabung der Honigproduktion über die Jahrhunderte.
Ob im Baumstamm, oder in bemalten Kästchen, ob im Messingbottich geschlagen, oder in Kirschholz.

Danach sind wir die Strecke zum Coursinggelände hoch gefahren. Das Hotel lag auf ungefähr 1000 Meter Höhe, das Coursinggelände knapp 400 Meter höher. Ich hatte mich an die gegebenen Luftverhältnisse auf 1000 Meter gewöhnt, aber auf 1400 Meter war ein deutlicher Unterschied zu spüren. Es schien als ob meine Lunge nie wirklich voll werden würde. Ein unangenehmes Gefühl!

Auf dem Gelände erwartete uns ein kleines Meer aus Wohnmobilen und -wagen. Das erste Feld war als einziger, riesiger, gemähter Fleck zu erkennen.
Wir schauten uns die beiden Felder an, wobei das zweite Feld mit leichter Hanglage ungefähr 15 Minuten zu Fuß entfernt war.

Man berichtete uns, dass das eine große Feld der "Geschicklichkeitsparcours" sein sollte, und der zweite der "Konditionsparcours".

Nach der farbenfrohen Eröffnungszeremonie sind wir wieder in unser Hotel gefahren.
Die bestellte Grillplatte hätte auch locker für 4 Personen gereicht, und das obwohl wir am Salatbuffet diesmal sehr sparsam waren.

Die Zimmermädchen waren sogar so gründlich, dass sie die Baumwolldecken auf dem Klappbett ordentlich ausgeschlackert und gefaltet hatten.

Am Freitag sollten die Tierarztkontrollen für die Sloughis erst recht spät um 17 Uhr stattfinden.
Dennoch fuhren wir früh hin um ein paar Sachen im Vorfeld zu erledigen und damit ich genug Zeit hatte eine vernünftige Position für meine Bilder zu finden. Da meine neue Kamera bei den Bewegungsbildern etwas am spinnen war, hatte ich meine alte Kamera vorsichtshalber dabei und entschied auch letztlich mit ihr die Bilder zu machen.

Nachdem ich zwei Läufe auf dem ersten Feld gesehen habe, war ich entsetzt!
Warum zieht man auf so einem riesigen Feld einen Rundkurs? Einmal um alle Ecken? Wo ist da bitte die Geschicklichkeit? Wo sollen die Hunde großartig Intelligenz zeigen? Im Grunde hatten Hunde die nicht TOP Geschwindigkeiten bringen kaum Chance. Und der Hasenzieher war jedenfalls bei den Salukis wirklich schräg drauf. Auf der Gerade wirklich "langsam" ziehen und die 90° Kurven mit einer abrupten Geschwindigkeit. Einige Salukis sind in die Rollen gefallen oder einfach in der Kurve weggerutscht.

Offenkundig war dies eine Art um Hunde auszusortieren. Ein paar Wölfe sind in die Begrenzung geflogen, und viele die intelligenter Weise abgekürzt sind haben den Hasen verloren.
Am zweiten Feld wurde auch am Anfang ähnlich langweilig gezogen. Jedoch wurde der Parcours am Samstag etwas anders gesteckt.

Nachdem ich Heidi Pfennigers urigen Wohnwagen ausgemacht hatte, haben wir uns auf den Weg zum Lager der Schweizer Sloughileute gemacht.
Danièle, Rosy und Heide samt Hunde und Männer hatten sich eine kleine Lichtung mit Autos und einem kleinen Zaun gebaut. Wir wurden mit Keksen versorgt und Bazou, Badanys Bruder im Besitz von Heidi, erkannte Liz bald darauf wieder und freute sich wie kein zweiter.
Er ist schon ein kleiner Schnuffi und so hübsch.

Nach der Tierarztkontrolle sind wir dann wieder ins Hotel zurückgefahren und habe dort Christine, ihre Mutter Agathe und die beiden Buben Sahran und Injah getroffen. Die vier waren gerade angereist!

Wir dinierten zusammen und bestellten in weiser Voraussicht nur halbe Portionen.
Jeder am Tisch hat sich über meine genussvoll verdrehten Augen lustig gemacht als ich voller Verzückung die Spinat Gnoccies gegessen habe.

Am nächsten Tag ging es dann los... auf zur EM !!!

Das Wetter war extrem wechselhaft. Teils nur am regnen, oder glühender Sonnenschein...




Links:

Das Hotel http://www.nidoverde.it/
Das Honigmuseum http://www.museodelmiele.com/


Für die Fortsetzung des Berichtes bitte auf "ältere Posts" klicken ;)


Die Eröffnungszeremonie... Länderfahnen aller beteiligten Länder wurden geschwenkt

Reger Bilderrausch


Der Equipchef Helmut Rischer aus DE

Beide passen gut zusammen- Der Saluki und seine Besitzerin in inniger Umarmung ;)

Ein traditioneller Musikverein

Einlauf


Sogar Schweden waren gekommen !

Holland kaum zu übersehen

Team Germany !!!

Alles klar- eindeutig für Deutschland !

Interessante Deko.... vielleicht ein Geschenk ?

Yo !

Der erste Parcours vorne

Die Berge in Südtirol


Das Honigmuseum.... der Honig ist so..... lecker !!!!


Eine große Auswahl


Ein Blick auf die Berge



So traumhaft schön !



Dahri und Chanua ganz interessiert


X'Dahri mit nun 10 Jahren immernoch topfit !

Chnaua fand Eidechsen sehr faszinierend !



Lovely Chanua








So viele unterschiedliche Blumen







Das Fort aus dem ersten Weltkrieg

Gasmaske ..... nicht besonders ansprechend !




Die Liste der Gefallenen
Donald Duck hält den Berg ;)
Der Stier auf dem berg





Plateau- Artige Terassen in den Tiroler Bergen








Am See

Das zweite Coursingfeld am Hang

Kleiner Ausblick auf das Gelände