Zaphira, Badany und Nawari Nuri al Baida: Tunesien 2013

Die diesjährige Reise nach Tunesien war überhaupt nur durch unfassbar viel Glück, der Hartnäckigkeit meiner Mutter und Liz Fähigkeit zum Lesen möglich gemacht worden.
Da wir sehr kurzfristig mit der Reiseplanung begonnen hatten, waren Flüge von Deutschland nach Tunesien bzw. Djerba nicht mehr vakant.
Zum Glück hatte meine Mutter einen -leider ziemlich teuren- Flug ab Nürnberg nach Djerba gefunden.
In der Email die sie auf die Buchung hin erhielt, war aber nur eine vorläufige Buchungsbestätigung deklariert.

Auf diesen Hinweis von Liz ,die die Mail aufmerksam gelesen hatte, schaute meine Mutter in ihrem Spam nach ob noch eine weitere Mail des Reiseveranstalters eingegangen war.

Und - Oh Wunder- der Flug war abgesagt worden !

Hätte Liz meine Mutter nicht auf die Vorläufigkeit der Buchungsbestätigung hingewiesen, dann wären uns Dreien am Nürnberger Flughafen ordentlich die Gesichtszüge entglitten.
So musste meine Mutter über Nacht neue Flüge organisieren, was ihr auch vortrefflich gelungen ist !

So sind wir nun von Amsterdam nach Tunis geflogen. Für meine Mutter und mich war es eine kleine Erleichterung, weil wir uns dadurch den langen Weg nach Nürnberg erspart haben.
Von Schipphol (Amsterdam) sind wir mit einiger Verspätung nach Tunis, der Hauptstadt Tunesiens geflogen.

Von Tunis aus, haben wir dann einen Mietwagen genommen und uns Abends in Sousse in einem Hotel für die Nacht einquartiert.

Sorry Liz, aber das folgende muss einfach rein ;)
Auf dem Weg von Tunis nach Sousse- es war schon dunkel- kam uns auf der Schnellstrasse ein unbeleutetes Moped auf der falschen Seite fahrend entgegen.... Liz war hochkonzentriert damit beschäftigt die Straßenbeschilderung richtig zu lesen, hielt immer weiter auf das Moped zu...der Fahrer- wohl völlig entsetzt- wich auch nicht aus... und wir hätten um ein Haar eine Gallionsfigur auf unserem Auto gehabt. Meine Mutter sah das UNBELEUCHTETE Fahrzeug noch rechtzeitig und so entgingen wir dem Crash ;)

Die Fahrweise "Wer höflich fährt verliert" war schon bekannt, aber einem unbeleuchteten Falschfahrer auf einer Schnellstrasse zu begegnen ist noch was anderes ;)

Schon am Hotelstrand, der angesichts der Jahreszeit nicht von Touristen frequentiert wurde ist mir die Anzahl an herumfliegenden Plastiktüten und achtlos herum geschmissenen Müll sehr aufgefallen.

Ich dachte an die Meldung in den Nachrichten, dass Deutschland seine Müllproduktion, reduziert hat, aber gleichzeitig muss man feststellen, dass der Müllberg in andern Ländern der Welt stetig wächst.
Es ist doch auf eine unangenehme Art und Weise bitter und seltsam, dass mache penibelst auf ihre Umwelt achten und andere einfach gar kein Bewusstsein dafür haben, sei es auf Grund von fehlender Aufklärung, oder was auch immer.

Gerade, wenn man durch das Land fährt, was ich nun in Begleitung meiner Mutter und Liz mehrfach getan habe, dann bereitet es mir körperliche Schmerzen, Massen von umherwirbelden blauen Plastiktüten inmitten wunderschöner Olivenhaine zu sehen.

Von Sousse haben wir sehr früh morgens auf die lange knapp 500 km Fahrt nach Douz gemacht.

Die Fahrt verlief wie üblich an der Küste entlang, an Hammamed, Sfax und Gabés vorbei bis ins im landesinnere liegende Oasenstädtchen Douz.

Zwischendurch haben wir ein paar Mal Halt gemacht um durch einen der vielfälltigen, lokale Märkte zu schlendern und Mandarinen zu kaufen, die wirklich fenomenal sind. Sehr geschmaktsintensiv und nicht frischer zu bekommen. Die ersten gekauften Mandarinen hingen noch zwei Stunden voher am Baum ;)

Auch interessant waren die verschieden "Dorftypen".
Manche Dörfer haben am Straßenrand Flaschen /Kanister mit undefinierbarem Inhalt verkauft, andere Handwerksgegenstände und andere wiederum Mandarinen oder Orangen.
Einige Dörfer hatten Grillstuben am Straßenrand, wo das Fleisch geschlachteter Schafe gegrillt wurde. Teilweise hingen die geschächteten Tiere zum ausbluten kopfüber an den Überdachungen, daneben frische Schafsfelle. Das neben der Schlachtbank die lebenden anderen Schafe angebunden waren, hatte schon etwas schräges an sich, aber naja....

In Douz angekommen haben wir uns direkt am Abend mit Walid und Brigitte getroffen, die mit Richa, einer Tochter von Zaphira dort auf Urlaub waren. Wir hatten beide schon mal bei Liz getroffen und haben uns demnach nicht nur auf das Wiedersehen mit Richa, sondern auch auf Walid und Brigitte gefreut.

Ganz zu Anfang eröffnete uns Walid, dass ich am nächsten Festivaltag als Hundeführer mit ihm mitten auf den Festplatz sein dürfte, wo unter anderem die Jagd mit den Sloughis auf Hasen stattfinden würde.Das mir somit die Gelegenheit eröffnet wurde hautnah dabei zu sein und um auch gute Situationen fotographisch auszunutzen, hat mich umgehauen und wäre ihm glaube ich am liebsten um den Hals gefallen, genauso wie meine Mutter und Liz, denn eigentlich dürfen sich Zuschauer nicht auf dem Festivalplatz aufhalten. Nur Presseleuten ist dies gestattet.

Es war wirklich fantastisch, dass Walid dieses Highlight für mich organisieren konnte ( meine Mutter und Liz durften auch mit) und nochmal ein riesiges Dankeschön für seinen Einsatz !

Trotzdem, es war ein sehr langer Tag und ich glaube ich war trotz den wirklich schönen Gesprächen und Impressionen selten so glücklich mein Bett zu sehen ;) .

Nachfolgend ein paar Impressionen und der nächste Bericht folgt... ;)