Zaphira, Badany und Nawari Nuri al Baida: What an event

Die Sloughiläufe waren für Samstag 11 Uhr angesetzt. Obwohl mir Liz am Abend zuvor sagte, sie wolle nicht zwanghaft um 8 Uhr auf dem Feld stehen, wollte sie am nächsten Morgen so früh wie möglich fahren. Typisch. Auf dem Platz angekommen schauten wir uns zunächst die Laufzusammenstellungen an.

Sahran würde im ersten Durchgang mit dem Titelverteidiger Sayyad min Alamira al Zarifa laufen. Chanua mit der Hündin von Rosy Bächtiger aus der Schweiz, Hafida el Faraon de la Bérondiére. Vor den Sloughis liefen die Azawakhs und Deerhounds. Bei den Azawakhs gab es einige Stürze und Schritt für Schritt sickerten die ersten Horrormeldungen durch. Saluki Beinbruch... Galgo Beinbruch.... ohooh... Würde es bei den Sloughis genauso laufen?

Besonders bei den Deerhounds gab es einige Raufereien und Stürze... Sahran lief sicher und engagiert an Hasen, verlor ihn nicht ein Mal aus dem Blickfeld. Aber er ist kein großer Hund und Sayyad ist bekannt für seine Schnelligkeit. So war Sahran nach dem ersten Durchgang auf dem siebten und Sayyad auf dem zweiten Platz hinter El Jessim Mahanajim (der übrigens einen tollen Lauf hinlegte!)

Chanua gehört ja bekanntlich mit ihren 62 cm nicht zu den Riesen, daher waren Liz und ich sehr gespannt wie sich die kleine Titelverteidigerin im ersten Durchgang machen würde. Zunächst starte sie sehr gut und kürzte in intelligenter Weise ab... überschlug sich allerdings in einer Bodensenke und verlor kurzzeitig den Hasen.... fand ihn aber, ganz im Gegensatz zu dem Großteil der anderen Hunde die abkürzten, sofort wieder und lief den letzten Abschnitt vor ihrer Partnerin und kam als erstes zum Hasen ins Ziel. Ok... abwarten was die Punkte bringen würden...

Zu Mittag bestellten wir uns Hühnchen und Kartoffeln bzw. ich Schwein und Kartoffeln, als plötzlich Claudia, die Besitzerin von Jessim zum Essenszelt kam und Liz berichtete, Chanua sei nicht auf der Ergebnisliste des ersten Durchgangs. Christine nahm ihr geistesgegenwärtig das Tablett mit Essen ab und Liz und ich machten uns schnell auf den Weg zu den Listen.

Nach dem ersten Durchgang führte El Jessim, zweiter war Sayyad und Sahran schließlich 7. Bei den Hündinnen fehlten zwei Hunde! Von den ehemals 18 waren nur 16 verzeichnet. Diese waren wohl im Computer untergegangen. Jedenfalls führte zu diesem Zeitpunkt die Französin Jawhara, zweite war Emine Mahanajim und dann ging es nahezu punktgleich weiter bis zu den letzten Plätzen. Chanua war auf Platz 15! Ihre Partnerin auf Platz 11 .. 15?! Die Titelverteidigerin.!!!! So etwas soll es geben. Das Abkürzen und der Sturz mussten sie viele Punkte gekostet haben..... Zwei Sloughis humpelten auch nach dem ersten Durchgang. Chanua war aber nichts passiert. Shit happened. Egal.

Nach einer Pause ging es dann auf dem Hang-Parcours weiter. Bei den Deerhounds gab es einige böse Verletzungen. Viele Schürfwunden und humpelnde Hunde. Im zweite Durchgang lief Chanua dann mit Tala-al Neyla min Alamira al Zarifa, der anderen vom "Computer geschluckten" Hündin. C`Sahran hatte den Lauf mit Parviz Schuru-esch-Schams. C´Sahran lieferte einen sehr schönen rasanten Lauf, wurde an einer Stelle aus der Kurve getragen, konnten sich aber schnell wieder fangen. Chanuas Lauf war wirklich klasse. Keinen einzigen Fehler oder Stolperer fand sich bei ihr. Sie lief mit viel Biss und Klasse, letztlich bekam sie eine der höchsten Punktzahlen für diesen Lauf.

In der Wartezeit bis zu den Siegerehrungen gönnte sich Christine für ihre Buben zwei tolle Regenmäntel. Für Sahran in quietsche- gelb und für Injah in elegantem schwarz. Christine heute könntest du die Mäntel bei uns perfekt einsetzen. Es regnet seit vorgestern Nacht durchgehend.

Bei der Siegerehrung war mir so kalt, dass ich Zähne klappernd Bilder gemacht habe und meine Hände von blau zu orange wechselten. Bei den Rüden wurde der kleine Sahran,als einziger gestarteter Sloughis aus Österreich 6er! Wir haben uns sehr gefreut!!!

D'Jafar von Heidi Pfenniger wurde nach zwei sehr schönen Läufen wie im Vorjahr 3er! Heidi, an dein Strahlen erinnere ich mich jetzt noch. Zweit platzierter wurde Sayyad, der Europameister von letztem Jahr. Und der Gewinner, auf den ich gewettet habe, wurde El Jessim, der zwei fantastische Läufe hinlegte und sich die Platzierung redlich verdient hat!

Chanua wurde nicht platziert hat sich aber nach dem zweiten Durchgang deutlich nach vorne auf den achten Platz geschoben! Und man hat gesehen: Der zweite Durchgang würfelt die Karten neu! Gewinnerin wurde Chanuas Laufpartnerin aus dem ersten Durchgang die - man erinnert sich- nach dem ersten Durchgang auf Platz 11 war !

Und außer Tala-al Neyla die nach dem ersten Lauf 4 war, und Jawhara die 1 war, wurde alles neu gemischt. Tala wurde 6. im Endeffekt und Jawhara 3.! Der Rest wurde nicht platziert. Die Zweitplatzierte war Bella el Gourreuj aus Deutschland im Besitz von Heiko Hasenstab. Wir haben uns jedenfalls riesig über Sahran gefreut und da die Küche in unserem Restaurant leider schon um 21 Uhr geschlossen hatte, haben wir auf dem Platz vorzüglich gegessen!

Meine Tortellini waren auch wirklich erste Sahne und mit Rosen bestreut. Und auch wenn Chanua nicht platziert wurde konnten wir uns von Herzen für die Gewinner freuen und einen netten Abend verbringen. Die Berge und Menschen genießen, lachen und fröhlich sein. Einigen ist dies nicht gelungen ...wobei übertriebener Ehrgeiz leider zu einem eingeschränkten Sozialverhalten geführt hat und einige noch so verbissen und verhaftet in ihrem Ehrgeiz waren, dass man im Restaurant lang gezogene Gesichter sah, die offensichtlich die enttäuschten Erwartungen noch nicht verdaut hatten.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zu einem kleinen Fotoshooting mit Sahran und Injah. Die Buben sind ja so lustig und schalkhaft. Vor allem der "kleine" Sahran. Die Verabschiedung war für mich schmerzhaft, da ich meinen Liebling Injah ersteimal nicht wieder sehen werde... Aber wer weiß vielleicht ergibt sich ja die eine oder andere Gelegenheit...... * intensiver, imaginärer Blick an Christine*.

Dennoch ist die nächste EM fest in den Terminkalender gepinnt und wer weiß vielleicht schon mit eigenem Starter. Die Rückfahrt wurde zum kleinen Drama, weil wir eine Ausfahrt zu früh von der Autobahn gefahren sind und uns bei strömenden Regen plötzlich in Seefeld in der Nähe von Garmisch-Patenkirchen wiederfanden.

Am Fernpass gab es heftigen Stau, sowie bei Stuttgart und bei Mannheim.... Als wir erschöpft und völlig fertig mit den Nerven um kurz vor 23 Uhr in Meerbusch aufgeschlagen sind, war ich heilfroh meine Nawari, mein Badany- Mausi und meine Zaphira endlich wieder schmusen zu können. Meine Mutter hat sich sehr über den mitgebrachten Wein, Käse und Schinken gefreut und sich neugierig die Berichte zur EM angehört.

So, nun endet hier der Bericht über die EM 2014 in Lavarone/ Italien. Ich freue mich darauf bald alle Leute wieder zu sehen und hiermit: Bis zum nächsten Großereignis!

Copyright der Bilder : Nike Petersen 2014