Mein Blick fiel letztens auf einen
Zettel auf meinem Schreibtisch, der Notizen über einen geplanten Bericht im
Januar enthielt. Nach dem Fund überkamen mich kleine Gewissensbisse, da wir ja
bekanntlich schon Ende August haben. Dabei hätte es ab und zu einiges zu
berichten gegeben.
Also würde ich sagen, ich beginne
mit einem kleinen Resümee des Jahresanfangs…:
Nachdem unsere Hunde diesen Winter
den Schnee ausgiebigst ausgekostet haben und während unseres Urlaubs die
Möglichkeit hatten das Bergische Land unsicher zu machen, gab es einen herrlich
entspannten Start in das neue Jahr…
Kurz darauf, am 4. Januar haben die E’s von Nuri al Baida, ihren 2. Geburtstag
an völlig verschiedenen Orten erleben dürfen. Während wir noch in Wien auf
unseren Anschlussflug nach Düsseldorf gewartet haben, hat Nawari mit ihrem
besten Freund, Spielgefährten und Bruder Ezra einen wunderbaren Tag verbringen
können. Ebba hat in- mittlerweile Schweden- ihren Geburtstag verbracht, Axel (El
Zafir Ibn Cenna) im hohen Norden, Nahla mit Tine in Berlin, Eden an der schönen
Donau und E’Richa im kleinen Saarland;)
Kurz nach Jahresstart ging es mit
Nawari zur Ausstellung nach Münster wo ich dankend die Gastfreundschaft von
Sven und Sigrid mit Yarra und Badi’ah angenommen habe, um mir nach der
Ausstellung die Universität in Münster anzuschauen. Es war eine große Freude
sie ALLE mal wieder zu sehen!!!
Einen herzlichen Dank
hier an dieser Stelle bitte an Merle für die wundervollen Waffeln, die an
diesem kalten Januartag wirklich perfekt gepasst haben ;)
Trotz der lauten Hallengeräusche präsentierte
Nawari sich auf der Ausstellung sehr
souverän. Leider waren die Ringe für die
großen Hunde viel zu klein, weshalb sich keine gute Möglichkeit bot ihre
raumgreifenden Gänge entsprechend zu zeigen.
Die Richterin war trotzdem sehr beeindruckt von ihrer
stolzen Erscheinung und ihrem „wunderschönen Gesicht“ und gab an
diesem Tag ihr nicht nur das CAC,
sondern sprach ihr dazu noch das BOB zu. Wir haben uns mächtig gefreut ;)
Während meiner Abitur-Hochphase konnte ich leider keine Veranstaltungen
wahrnehmen…. Leider sind alle für mich interessanten Frühjahrscoursings in
meinen Prüfungszeitraum gefallen. Das Lernpensum stellte eigentlich auch nicht
das Problem dar, eher die immer ungünstig gelegten schriftlichen, sowie die
letzten mündlichen Prüfungen.
Meine Hoffnung auf die Fahrt zu Coursing EM, löste sich leider in Luft auf, da ich -als
eine der einzigen- in eine gefürchtete Abweichprüfung musste…. Ausgerechnet in
Mathe …
Jedoch habe ich während dieser
ganzen Zeit eine unschlagbare Eigenschaft an Nawari entdeckt- ihre Begeisterung
für die Pferde !!!
Sie freut sich immer
mit in den Stall zu dürfen, läuft dort frei rum und genießt die Ausritte enorm…
insbesondere die Galoppstrecken … dort kann man sich ja wunderbar messen, wer schneller ist…..
Sie hat sich mittlerweile zu einem
lässigen Stallhund entwickelt, der sich von den anderen Hunden meiner
Mit-Einstaller nur darin unterscheidet, dass sie sich nicht wie der Collie
gerne von Fremden anfassen lässt. Ansonsten spielt sie mit den anderen,
versucht nicht zu nahe an die etwas temperamentvolleren Pferde heran zu kommen,
und hat ein richtiges Talent dafür entwickelt
Möhren zu klauen… Außerdem wird sie allseits bewundert, straft die
offenkundigen Komplimente allerdings mit einem kritischen Schritt rückwärts,
was den Leuten meistens ein enttäuschtes Seufzen entlockt. Die, die aus der
untersten Kaste des Fußvolkes in die gestiegen sind, die den Hund streicheln
dürfen, die zeigen sich meistens mit einem dicken Grinsen, wenn sie Nawari tatsächlich
streicheln dürfen…
Auf der Ausstellung in Erkrath im
Mai, trafen wir uns mit Liz. Nawari bekam ein V2, und Badany, die ich bei
dieser Gelegenheit auch nochmal präsentieren wollte, wurde beste Hündin. Im
nachfolgenden Gespräch mit der Richterin in der Kantine stellten wir unsere
gemeinsame Leidenschaft für Spanien und die spanische Sprache fest. Sie hatte
mehrere Jahre in Spanien gelebt, wobei mich selbst diese Vorstellung sehr reizt
J
Ihr, als Irish Wolfhound Züchterin
sind die Problematiken der sehr hängenden Lefzen aufgefallen, die momentan auch
bei vielen Sloughis auftreten, welche eigentlich eine straffe Lefzenpartie
aufweisen sollten.
Am 30.5 ging es für Nawari mit Liz
und Chanua zum Coursing nach Issum. Das Wetter war furchtbar, einfach nur furchtbar und das einzige wirklich Positive
war, dass Nawari trotz der Attacke bei ihrem letzten Coursing gut durchlief und mit zwei anderen Hündinnen
nach dem ersten Durchgang zweite war. Zu Beginn ist sie zwar noch etwas
unsicher gelaufen, aber sie zeigte eine deutliche Verbesserung während des
Laufens.
Letztlich wurde sie 5te, punktgleich mit Platz 4, Chanua kam auf Platz drei.
Während der Frühsommer fortschritt,
ergab sich anlässlich der Verbandssieger in Köln eine wunderbare Gelegenheit um Tine mit Nahla sowie
Astrid und ihre „Buben“ wieder zu sehen. Letztes Jahr habe ich noch Nawari im
Nieselregen ausgestellt, dieses Jahr kam ich zum ersten Mal nur als Besucher und habe die Tatsache redlich genossen, einfach in der
sengenden Hitze in der Sonne zu liegen und/oder zu quatschen, ohne mich um
dringende Fragen wie „Welche Nummer ist gerade dran?!“ zu kümmern….
Leider kam Astrid diesmal ohne Cenna. Ihr Jungspund Kirran SeA benötigt an
solch einem Wochenende vollste Aufmerksamkeit und außerdem waren an diesem Tag
Anfang Juli sehr hohe Temperaturen
angesagt. Da muss man einen etwas älteren Hund jetzt nicht zwangsweise
mitnehmen.
Die beiden -leider viel zu selten gesehenen, aber immer gerne beherbergten- Damen Astrid und Tine waren am Vorabend
angereist. Tine mit Nahla NaB und Liya, Astrid mit ihrer Tochter Lea und ihrem
schwarzen Jungrüden Kirran. Liz kam mit ihrer Bagage ebenfalls vorbei. Am
Freitagabend waren wir alle entspannt im Restaurant essen… schön, dass die Wahl
des Restaurants bei allen gut angekommen war.
Auf der VBS durfte ich Kirran auszustellen,
dessen erste Vorstellung es war. Das Laufen klappte während der Übung auch
wirklich gut, allerdings war es mir nicht wirklich möglich ihn auf mich
fokussieren zu können. Konzentration ist bei jungen Rüden manchmal so eine
Sache… ;)
Während ich Kirran dann vorgestellt
habe, hat man dann eindeutig seine Misslaune gesehen. Hinstellen?! Nö. Auch
nicht für ein kurzes Minütchen? Nein, nein, nein…. Liegen ist viel besser, am
besten flach auf der Seite. Dazu heftiges Gehechel, wie nach einem Marathon….;)
Auf den etwas pikierten Kommentar der Richterin, ob der Hund denn mal abgekühlt
worden ist, und ich antwortete,“ erst kürzlich vor 10 Minuten“, wurde ich schon
etwas komisch angeguckt. Zudem konnte ich die Auffassung der Richterin der Hund
sei gestromt mit schwarzem Mantel nicht teilen, und warf dies korrigierender
weise ein. Der Hund sei zwar sehr dunkel, aber nicht gestromt. Nach einem
kurzen Wortwechsel, welchen die Richterin ebenfalls mit pikierter Miene
beendete, entschloss sie sich dann dies im Bericht zu verbessern.
Auf dem Gelände traf Astrid auf ein
paar Geschwister von Kirran. Mit 14
schwarzen Sloughis war dies ein sehr großer Wurf und ab und an trifft man auf
die mittlerweile groß gewordenen Hunde.
Liz und ich hatten sie noch als quirlige Welpenbande erlebt.
Nach dem Ende dieser Klasse- es war mir (und allen anderen) vorher schon klar
wie das Richten ausgehen würde- begaben Liz und ich uns zum Mittagessen und ich
stöberte die Halsbandstände interessiert durch. Außerdem hatte ich ein sehr
nettes Gespräch mit Angelika Heydrich über Fotografie… Fotografen sind schon
was Feines….
Darüber hinaus kam ich nicht drum rum
mir stolz meine Bilder im Zuchtbuch anzuschauen.
Nach einigen netten Gesprächen mit Tine, Heike, Astrid und Carmen, die wie Tine
aus dem Osten viele hundert Kilometer
auf sich genommen hatte, bauten wir unsere Zelte ab und fuhren entspannt nach
Hause. Bei einem leckeren und entspannten Grillen bei uns im Garten, konnten
wir den Tag ausklingen lassen…..
Hoffentlich sieht man sich bald mal wieder ;)
Während des nächsten Coursings am
8.8 in Gelsenkirchen begann der erste Lauf schon mit einem Desaster. Nawari
wurde von ihrer Laufpartnerin angegangen angegangen, die vorher wohl nur auf der Bahn lief. Es war ihr erstes
Coursing und es ist stark anzuzweifeln, ob sie je ein Training vorher gelaufen
ist. Fakt ist, der Hund war unerfahren und Nawari hatte ihre zweite schlechte
Erfahrung. Die Problematik ist nicht neu. Beim Erhalt der Rennlizenz ist der
Hund gleichzeitig für die Teilnahme an einem Coursing berechtigt, ohne je auf
einem Trainingsfeld gestanden haben zu müssen. Viele raufende Hunde von der
Bahn kommen so auf das Coursingfeld und produzieren Ärger, indem sie nicht
sauber laufen. Coursing ist kein Rennen. Auch wenn die Lizenzen zusammen
vergeben werden. Ich erachte es deshalb als absolut notwendig, dass die
Coursinglizenz nicht zwangsweise mit dem Erhalt der Rennlizenz einher geht,
sondern getrennt gemacht werden müssen. Auf jeden Fall ist es absolut
notwendig, dass die raufenden Hunde konsequent eine Disqualifikation bekommen. In diesem Fall wurde der raufende Hunde zwar korrekterweise disqualifiziert, leider wird das allerdings nicht immer
konsequent so gehandhabt.
Das Startpersonal war nach der Aktion sehr freundlich und hilfsbereit, vielen
Dank hier an Jutta Mismahl für den Tip mit Traumeel!
Nach dem Vorfall ist Nawari ein paar Läufe später gelaufen, jedoch folglich
sehr unsicher, und dementsprechend schlecht platziert worden.
Aber neben der schlechten Erfahrung gab es natürlich auch schöne Momente. Man
freut sich immer wieder nette Menschen zu treffen und besonders beeindruckt hat
mich auch die Tatsache, dass die nette, agile Dame in der Kantine schon 93 Lenze zählt!!!!! Sie meinte, dass sie zwar das eine oder andere kleinere Wehwechen plagen
würde, aber am meisten störe sie der
mittlerweile notwenige Gebrauch ihrer LESEbrille, da sie die Brille ständig
verlegen würde…..
Also diese Probleme haben auch Leute mit 35…!
Ich hätte sie wirklich auf Ende 70 geschätzt. Sie stand total vital hinter dem
Tresen und verkaufte fröhlich Kaffee und Kuchen. Wenn ich mit 90 Jahren auch
nur halb so gut aussehe, dann wäre ich schon stolz wie Oskar ;)
Seit dem Tag haben wir außerdem
vorrübergehend einen Shi Tzu namens Dinky. Eine Freundin meiner Mutter hatte
kurzfristig niemanden gefunden, daher hatte sie sich verzweifelt an uns
gewandt….
Die Einführung in das für mich völlige Neuland des Bürstens, wurde mit dem für
mich in erheblichem Maße beunruhigendem Kommentar begleitet, ich solle den Hund
nicht zu fest am Nacken packen, ansonsten würden dem Hund die Augen rausfallen.
Dies sei wohl schon eine „serious medical condition“ mit der man sofort zum
Tierarzt müsse….. Das impliziert, dass das schon einmal vorgefallen sein muss…
Ein unangenehmer Gedanke….
Wie auch immer bildet dieser kleine „Wischmob“, oder „ Bürste“ genannter „Hund“
;) einen gigantischen Kontrast zu unseren drei Grazien…